Helga vom Tierheim in Selcuk

 An dieser Stelle möchten wir Euch von Helga (rechts auf dem Foto) berichten.

 

Helga ist 71 Jahre alt und leitet seit 1988 das "Tierheim" in Selcuk mit 800 (!) Hunden.

 

"Tierheim" deshalb, weil es ja in der Türkei eigentlich gar keine Tierheime gibt.

 

Offiziell gibt es in der Türkei "Rehabilitationszentren". Zu diesen bringen die städtischen Hundefänger die Straßenhunde, damit sie dort kastriert und später wieder ausgesetzt werden.

 

Nicht so in Selcuk. Aber lest selbst ...

Die Kastrationsaktion war gerade 3 Tage beendet, als Angelika einen Anruf von Helga erhielt. Sie hätte von der Aktion gehört und bitte freundlich um Hilfe, weil sie selbst von ihrer Rente keine Kastrationen finanzieren könnte.

 

Denn alles, was Helga von ihrer Rente erübrigen kann, "steckt" sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Hunde - nämlich in Form von Medikamenten, die sie ebenfalls nicht von der Stadt erhält. Sind also Medikamente für kranke Hunde notwendig, so muss sie diese selbst kaufen und aus ihren eigenen Mitteln bestreiten.


Sicher, es sind nicht immer 800 Hunde alle auf einmal krank, dennoch ist die Höhe der Kosten doch schon ein großer Faktor.


Angelika ist jedenfalls am vergangenen Freitagmorgen noch vor der Arbeit dorthin gefahren, um sich das Tierheim und die Tiere anzusehen.


Sie hat viele Fotos und auch einen kleinen Film per WhatsApp geschickt.


(Aufgrund der Sendekapazität wurdenvielen kleine Aufnahmen gesandt und hier nun zusammengesetzt.)


Die Gehege sind einfach, das Gelände sauber und die Hunde leben in Rudeln in großen Gehegen zusammen.

Die Hunde in diesem Tierheim sind alle gut genährt und freundlich. Die Kosten für Futter (es gibt in Suppe eingeweichtes Brot mit Hühnerfleisch sowie auch Trockenfutter) übernimmt die Stadt. Dies ist schon einmal vorbildlich. Zusätzlich bekommt sie von der Metro Fleisch und Wurst, dessen Verfalldatum abläuft.

Helga (rechts auf dem Foto) hat sogar ein gut harmonierendes und tierliebes Team, für welches die Stadt Selcuk die Gehälter zahlt.

Die Hunde werden von Helga und ihrem Team auch gut gepflegt. Der älteste, zurzeit im Tierheim lebende Hund ist 14 Jahre alt.


Trächtige Hündinnen und diejenigen, die bereits ihre Welpen haben, werden in Einzelgehegen untergebracht, damit sie ihre Welpen in Ruhe großziehen können.


Wieso 800 Hunde?

Die Hundefänger der Stadt fangen die Hunde ein und bringen sie zu Helga ins Tierheim. Anfangs waren es nur wenige Hunde, doch mit den Jahren wurden es immer mehr und so liegt die Zahl der dort untergebrachten Hunde heute bei 800.


800 Hunde, die ihr Leben lang dort bleiben, weil sie auf Selcuk's Straßen nicht erwünscht sind.  Dabei sind es selbstredend nicht nur erwachsene Tiere, die dorthin gebracht werden, sondern auch trächtige Hündinnen und Welpen, die auf der Straße von den Hundefängern aufgelesen wurden.


Die Stadt hat sogar ein Haus bauen lassen, dass 2 OP-Räume beinhalten soll sowie 1 Behandlungsraum und 1 Aufenthaltsraum.

Man sollte meinen, hier ist alles bestens.


Wo also liegt das Problem?

Das Problem liegt darin, dass kürzlich in der Türkei Wahlen stattfanden. Wie auch bei uns in Deutschland ist mit (Neu-)Wahlen immer ein Umbruch in den Städten und Gemeinden zu verzeichnen.


In Selcuk hat solch ein Umbruch nun ebenfalls stattgefunden. Andere Menschen sind nun in Izmir und Selcuk verantwortlich - auch für die Kosten, die die Unterbringung der Hunde im Tierheim mit sich bringen.


Zunächst ist es positiv, dass die Stadt auch weiterhin die Kosten für Futter und Gehälter übernimmt.


Die Tierarztkosten übernimmt sie jedoch nicht. Das neu gebaute Haus mit den OP- und Behandlungsräumen liegt brach, es gibt keine Ausstattung und es gibt auch keinen Tierarzt - auch nicht auf absehbare Zeit.


Dennoch werden immer wieder neue Hunde gebracht, die nicht kastriert sind und sich munter im Tierheim weitervermehren. Die Zahl der Hunde steigt hierdurch nicht nur durch die vielen Hunde, die die Hundefänger bringen, sondern gleichzeitig auch durch die im Geburten im Tierheim.


Zurzeit leben 70 unkastrierte Hündinnen bzw. Rüden in diesem Tierheim und sorgen für Nachwuchs.

Zudem hatte Helga bereits 2 Operationen an der Hüfte und die 3. Operation steht in einigen Wochen an. Dass sie vorher gerne alles geregelt wissen möchte, versteht sich wohl von selbst.

 

 

Auch auf unsere Anforderung hin, eine offizielle Bescheinigung seitens der Behörden zu erhalten, hat Helga sofort reagiert und diese innerhalb von 24 Stunden (!) Angelika im Original überreicht.

 

Das hat der "Häuptling" (siehe den Kastrationsbericht) in 2 Wochen nicht geschafft!

 

(Ein "Klick" auf das Bild rechts öffnet es in voller Größe.)


Dieses Schreiben besagt, dass wir offiziell berechtigt sind, die in diesem Tierheim befindlichen kastrieren zu dürfen.


Da dies aber mangels fertigem und ausgestattetem OP-Raum nicht möglich ist, dürfen die Mitarbeiter, die diese Mehrarbeit gerne übernehmen, die Hunde nach und nach zu Nevzat in die Tierklink fahren, damit sie dort kastriert werden.


Alles ist vorbereitet, aber ohne Euch geht es nicht

Die Oktober-Kastrationsaktion ist beendet und die Kosten hierfür waren sehr hoch. So hoch, dass wir diese weiteren Kastrationen beim besten Willen nicht finanzieren können.


Die Kosten für die Kastration einer Hündin betragen 50 €, für einen Rüden 30 €.

 

Ausgehend von 35 Hündinnen und 35 Rüden betragen diese somit mindestens 2.800 €.

 

Bitte helft uns dabei und helft auch Helga, ihre 3. Hüft-Operation in Ruhe durchführen zu lassen und ohne Stress den Heilungsprozess durchzustehen.

 

 

                                                                                       

Über den weiteren Verlauf der Aktion sowie die durchgeführten Kastrationen werden wir selbstverständlich berichten.


Wir danken den Spenderinnen und Spendern:


Dieses Mal findet Ihr die "Liste der Spender" und die gleichzeitige Berichterstattung über die bereits kastrierten Hunde hier:  >>>  weiter  <<<