Bericht über die Kastrationsaktion vom 1. bis 31.10.2015

Wie bereits in den vergangenen Jahren fand auch in diesem Oktober die große Kastra-tionsaktion in der Türkei statt.


In diesem Jahr jedoch ein wenig anders, als in den Vorjahren.


Hier nun der ausführliche Bericht:

Vorwort

Eigentlich begann alles ganz anders ander als in den vorhergegangenen Jahren: Es wurde geplant, unglaublich viele Flugpaten nahmen Futter mit nach Kusadasi; insbesondere Katzen-Nassfutter, damit die Katzen zur "Essenszeit" damit angelockt und eingefangen werden konnten und mehr noch, denn auch die Straßentiere haben ja gerne eine gute Mahlzeit.

 

Doch dann erhielten wir die Nachricht, dass die Einheimischen vor Ort es sich zutrauten, die Aktion unter Angelika's Leitung allein durchzuführen. Wer unsere Arbeit schon längere Zeit verfolgt, weiß, dass diese nicht nur auf die direkte Hilfe am Tier ausgelegt ist, sondern in einem ganz großen auch Teil darauf, die Bevölkerung zu sensibilisieren und auch das eigenverantwortlichen Handeln zu fördern. Also konnten wir schlecht "nein" sagen, wenn es heißt: Nach 3 Jahren Anleitung können wir es.

 

So wurden etliche Mails gewechselt, viele Telefonate mit Angelika geführt und letztendlich beschlossen, dass die Einheimischen es zusammen mit Angelika das erste Mal alleine versuchen sollten.

 

Ob das nun gelungen ist, werdet Ihr nach dem Lesen dieses Berichtes wissen.


Der Kreis schließt sich

Wo man hinsieht, schließt sich immer wieder ein Kreis. Manchmal denkt man, vielleicht musste es so sein, um diesen oder jenen Menschen zu treffen. So war es vermutlich auch Ende September:

 

Wie in jedem Jahr fand - in diesem Jahr Ende September - in der Türkei der Bayram statt.


Die (Opfer-)Tiere werden auf einem Platz zusammengetrieben und "geopfert". Ein solcher Platz befindet sich auch gleich hinter dem Büro, in dem Angelika arbeitet. In jedem Jahr ist es ihr ein Gräuel, die Schreie der Tiere zu hören und ihnen nicht helfen zu können.

 

Deshalb war sie froh, dass zwei Freundinnen aus Deutschland sie über ein langes Wochenende einluden. So musste Angelika in diesem Jahr den Bayram nicht miterleben.

 

Am Tag ihres Abfluges wurde sie dann von Emir kontaktiert, der eigentlich in Deutschland lebt, aber zurzeit in der Türkei arbeitete. Er hatte einen kleinen Kater auf der Straße gefunden, der weder richtig laufen konnte, noch wirklich gut aussah. Emir hatte ihn zu einem Tierarzt gebracht, der ihm mitteilte, der kleine Kater hätte wohl Brüche gehabt, die falsch zusammengewachsen seien.

 

Emir beschloss, dass der Kleine bei ihm in Deutschland ein Zuhause finden sollte, weil er ihn so nicht wieder auf die Straße setzen wollte. Weil er dazu Hilfe brauchte, kontaktierte er Angelika, weil nunmal die Ausreise erst ab dem 7. Lebensmonat und nach Abschluss aller Impfungen, Titertest und den darauf folgenden Wartezeiten erfolgen kann und Emir das Katzentier so lange gut untergebracht wissen wollte.

 

Da Angelika bereits auf dem Weg zum Flughafen war, vereinbarten sie, dass er den Kater zunächst in sein Appartement mitnehmen solle, bis Angelika wieder zurück sei.

 

Da Emir sehr, sehr tierlieb ist, nahm er den Kleinen - verbotenerweise - mit in sein Appartement. Ständig hatte er Angst, dass die Putzfrauen den Kleinen finden und auf die Straße setzen würden. Er bestach sie, damit sie sein Zimmer nicht saubermachten (mal etwas ganz anderes für die Putzfrauen, die sonst dafür bezahlt werden, damit täglich frische Handtücher vorhanden sind).

 

Es stellte sich dann heraus, dass Katerchen nicht richtig fressen wollte. Emir fütterte ihn und spritzte ihm Wasser ins Mäulchen, weil er auch nicht richtig trinken wollte. Zudem hatte er Probleme beim Toilettengang; er hatte zwar Durchfall (dementsprechend sahen dann auch die Laken aus, die Emir extra kaufte und ständig wusch), aber irgendetwas sonst stimmte auch nicht mit dem Katzentier.

Da Angelika für ihn nicht erreichbar war, nahm er Kontakt nach Neuss auf. Es wurden in der Folgezeit viele Mails und SMS gewechselt sowie Telefonate geführt. Petra gab ihm einen kleinen Einführungskurs, mit der Maßgabe, dass Emir mit dem Katzentier zu Nevzat gehen sollte. Nevzat weiß, was zu tun ist!Außerdem war der kleine Kater völlig verfloht. Also erhielt Emir alle Kontaktdaten von der Tierklinik und teilte etwas später mit, dass er trotz des Bayrams einen Termin erhalten hatte für 13.30 Uhr. Er wollte nach seiner Rückkehr berichten.

 

Der Bericht kam dann auch, allerdings erst am späten Abend:

 

"Ich war pünktlich um 13.30 Uhr mit dem Kater in der Tierklinik. Aber da waren Tiere, die weitaus mehr krank waren und um die Nevzat sich zuerst kümmern musste.

 

Als wir dran waren, wurde das kleine Wesen erst einmal geröntgt. Nevzat sagte, dass nichts gebrochen wäre, der Kater wohl aber angefahren worden sein musste. Das hintere linke Bein ist am meisten betroffen. Wenn es ihn juckt, kann er sich nicht richtig kratzen, denn er kommt damit nicht an seinen Kopf.

 

Nevzat sagte, wenn er Gewicht zunimmt und die Muskeln sich stärken, wird es besser.

 

Der Stuhlgang von ihm ist gut, aber trotzdem hat er Verstopfung, soweit Nevzat es auf den Bildern sehen konnte. Er hat mehre Einläufe bekommen, was er überhaupt nicht mochte. Auf dem Weg zurück zum Hotel, hat es dann gewirkt und er hat einiges entleeren können.

 

Er hat auch eine Flohdusche bekommen, wo viele Flöhe abgesprungen sind. Ich denke aber, dass nicht alle raus sind, hatte wieder welche gesehen. Als ich zu Hause angekommen war, hatte ich die Dinger auch auf meiner Haut laufen.

 

Jetzt ist der Kleine ziemlich erschöpft. War heute auch nicht leicht für ihn.

 

Morgen fahre ich wieder um 9:30 hin und lasse ihn - wenn nötig - noch mal Röntgen, um zu sehe,n ob der Darm leer ist. Wenn nicht, bekommt er wieder einen Einlauf. Ich denke, das hat was gebracht. Er liegt viel entspannter als vorher im Moment. Ich hoffe er kann dann ganz normal wieder aufs Klo.

 

Ich habe aber auch noch nie soviel kranke und leidende Tiere gesehen auf einmal an einem Ort. Ein Tierheim hat einige Katzen in Transportboxen vorbei gebracht, die in einem sehr schlechten Zustand waren. Ich bin ein Mensch der Tier sehr liebt und es zerreißt mich, wenn ich so was sehe. Ich finde es sehr toll, dass den Tieren geholfen wird. nur die Umstände unter denen sie leben, ist einfach die Hölle auf Erden. Man sieht es ihnen an, dass sie leiden und traurig sind.

 

Ich werde Nevsat meine Hilfe anbieten so lange ich hier bin und helfen. Es sind 6 gerade mal paar Tage alte Babykatzen dabei gewesen. Die müssen doch normalerweise stimuliert werden in dem Alter, damit sie ihr Geschäft machen können. Die im Heim machen das bestimmt nicht.

 

Als ich in der Praxis war, hat ein deutsches Paar angerufen, dass sie einen Hund am Strand gefunden hätten, der nicht laufen kann. Nachdem ich den Kleinen zurück gebracht hatte, bin ich zum Strand gefahren, habe den Hund abgeholt und mit dem Paar zusammen zu Nevzat gebracht. Nevzat hat gleich gesagt, dass er ihn kastrieren würde. Er hat seine Wunden (Bisswunden von anderen Hunden ) behandelt und ihn gespritzt. Der Hund wird jetzt über Nacht dableibe. Wenn er ruhig ist, will Nevzat ihn einen Tag länger da behalten. Wenn es ihm besser geht, werden wir den Hund da wieder aussetzten, wo wir ihn gefunden haben.

 

Das war so der Tag. Es ist einfach sehr viel, was Nevzat da zu tun hat. Ab den Feiertagen ist er auch noch ganz allein da gewesen und mustes sich noch blöde Sprüche von den Tiertransportfahrern, die die Touren für die Heime fahren, anhören."

 

Nach dem Erlebten war Emir dann ebenfalls "infiziert". Er kümmerte sich auch um weitere Straßentiere und als Angelika wieder aus Deutschland zurück war, bot er seine Hilfe - so- wohl in finanzieller als auch in persönlicher Weise - an. Er verlängerte seinen Aufenthalt sodann um 2 Wochen, um selber zusammen mit Angelika bei Fangaktionen zu helfen.

 

Katerchen ging es jedenfalls nach Nevzat's Behandlung besser.


Aktion am Tusan-Hotel

Von den Touristen, die im Tusan-Hotel wohnten, erhielten wir die Info über weitere Jungkatzen. Eine von ihnen, die Tina G. meldete, hatte ein abgerissenes Beinchen. Angelika "kassierte", die nicht unbedingt kastrationswilligen Tierchen ein und auch "Beinchen". Alle wurden kastriert, aber die kleine Katze musste amputiert werden.


Hintergrund solcher Amputationen ist, dass die Tiere immer wieder vergessen, dass die Pfote fehlt und auf dem Stumpf auftreten. Der Stumpf entzündet sich dann und vereitert in der Folge, so dass das Tier - unbehandelt - elendige Qualen erleiden muss.


Zudem ist das kaputte und eigentlich unbrauchbare Bein ständig im Weg. Allein schon die hohen Bürgersteige in der Türkei sind dabei ein großes Hindernis, denn das Bein schlägt beim Springen immer wieder vor den Bürgersteig.


Da das Bein nicht mehr richtig in Ordnung gebracht werden kann, ist es für die Tiere mehr ein Erleichterung, wenn das "unnütze und herumhängende" Beinchen amputiert wird. Die Katzen kommen auch auf 3 Beinen sehr gut klar und springen und toben später genauso herum, wie Katzen mit 4 Beinen.


Die Geschwister jedenfalls beäugten Angelika und die Box, in der das kleine Katzentier saß, sehr genau:


Nach der erfolgten Amputation und Kastration erholt sich die Katze nun bei Angelika.


Es geht ihr heute schon wieder viel besser.


Fangaktion im OPUS Apart & Otel

Im OPUS Apart & Otel wohnte Emir und auch dort gab es viele Katzen, die sich lustig weitervermehrten. Da Emir die Tiere schon einige Tage beobachtet hatte und es seitens der Hotelleitung keine Einwände gab, begann Angelika dort am Samstag die Kastrationsaktion zusammen mit Emir.

Emir war sehr engagiert, packte mit an und beherrschte in kürzester Zeit die "Königsklasse": Das Fangen mit dem Netz.


Da es recht schwierig ist, gleichzeitig zu fangen und auf die Kamera aufzupassen, wurden die Fotos in diesem Jahr per Handy gemacht und sofort per WhatsApp nach Neuss geschickt - zusammen mit den Infos für diesen Bericht.


So kam auch das folgende Foto zusammen mit Angelika's Frage: "Geht Huhn auch?" hier an:

Dieses Huhn wollte auch an das Lock-Futter in der Falle. Als Emir die Katze, für die es ausgelegt worden war, mit dem Netz fangen wollte, attackierte das Huhn Angelika, die der Falle zu nahe kam. Es war wohl nicht bereit, zu teilen und wollte das "gefundene Fressen" für sich allein haben.

 

Innerhalb von nur 3 Stunden hatten die Beiden 19 Miezen gefangen und brachten sie zum Kastrieren zu Nevzat in die Tierklinik.

Über Nacht blieben dann alle zum Ausnüchtern bei Angelika und am nächsten Morgen ging es für die Miezen wieder zurück zum OPUS, wo sie vom Personal schon erwartet wurden.


Danach gab es für Angelika die üblichen Arbeiten: Das Desinfizieren der Boxen für die nächsten Katzen, die darin befördert werden sollten.


Das Pine Bay-Hotel und ein weiterer großer Erfolg

Um 17.00 Uhr ging die Fahrt dann weiter zum Pine Bay Hotel. Von dort hatten wir ebenfalls "Meldung" erhalten über viele unkastrierte Tiere in der Hotelanlage. Zudem hatten Inga und Jasmin, die beiden Urlauberinnen, die sie meldeten, mitgeteilt, dass es dort sehr kleine Katzen gäbe, die dringend Hilfe benötigten.

 

Solche Meldungen erhalten wir recht oft. Bei genauerem Hinsehen stellte sich dann aber oftmals heraus, dass die Tiere gar nicht so klein sind. Wenn die Kleinen so um einen herumwuseln, passiert es halt, dass man sich verschätzt. Trotzdem wird nachgesehen, ob Hilfe gebraucht wird.


In diesem Fall war keine Hilfe notwendig:

Da die Kleinen bereits groß genug waren, selbständig fraßen und einen Tag ohne die Mutter auskommen konnten, wurde die Frau Mama für die Kastration eingefangen. Die Kleinen spielten dabei sehr angeregt mit der Tasche der Touristinnen.

Die beiden Urlauberinnen packten selbstverständlich gleich mit an und hatten so auch ein weiteres "Urlaubs-Highlight".

Nachdem 4 Katzen eingefangen waren, wurden diese erst einmal zu Nevzat gefahren und weitere leere Boxen ins Auto geladen. Danach fuhr Angelika nochmals zusammen mit Emir zurück zum Pine Bay Hotel.

 

Nicht nur die "Mädels" waren von der Aktion begeistert. Auch Özge, die zum Publikrelationteam des Hotels gehört, sowie alle weiteren Team-Mitglieder des Pine Bay Hotels. Auch das "OK" vom Generalmanager des Hotels wurde für die Aktion erteilt. Alle waren sehr froh, dass wir helfen, die Flut neuer Katzenkinder einzudämmen.

 

Aber noch eine tolle Nachricht gab es:

 

Ähnlich wie beim Paloma-Hotel in Özdere soll es in diesem Hotel zukünftig einen festen Platz für die Katzen geben. Dort werden die Tiere dann - gesondert von den Zweibeinern - von den Hotelangestellten gefüttert, bevor das Buffet für die Menschen eröffnet wird. Die Leute vom Hotel hatten schon länger über diese Lösung nachgedacht und wollen sie nun - nach unserer Aktion - auch in Angriff nehmen. Für Rückfragen und weitere Hilfestellungen steht Angelika natürlich zur Verfügung.

 

Hier einige der Helfer, die am Pine Bay Hotel mit anpackten und viele Fragen hatten, die beantwortet wurden:

(Emir, Martin, Saskia, Inga, Jasmin, Manuela)

 

Letztendlich wurden am Pine Bay Hotel 15 Katzen eingefangen; überwiegend weibliche Tiere.  Diese wurden wiederum zu Nevzat gebracht.


Im Verlauf des Oktobers erhielten wir von den (neuen) Touristen dieses Hotels noch viele Meldungen über die "verhungerten" Kätzchen. Sie alle konnten beruhigt werden, dass wir bereits dort waren und den Tieren geholfen wurden. Bester Beweis dafür war der "Cut" am Ohr der Katzen und ganz offensichtlich die noch sehr gut sichtbare Rasur an der Seite, die erst langsam nachwächst.


Bei den Urlaubern möchten wir uns nochmals ganz, ganz herzlich bedanken, dass sie hinsehen und nicht vorübergehen, sondern uns - auch bei Missständen - informieren.


Hotel Ephesus Princess

Im Gegensatz zu dem vorstehend beschriebenen Pine Bay-Hotel, dass sozusagen an das Ephesus Princess grenzt,  ist das Ephesus Princess zu 100 % gegen den Schutz der Tiere - hier wiederum der Katzen - eingestellt!

 

Wir erhielten in den vergangenen Wochen unglaublich viele Mails und Anrufe von Urlaubern aus dem Hotel Ephesus Princess sowie die Mitteilung, dass es dort unglaublich viele Katzen gibt. Katzen, die unkastriert sind, Katzen die trächtig sind, Katzenwelpen die krank sind.

 

Angelika nahm mit allen Urlaubern Kontakt auf und versuchte ebenso, die Hoteldirektion ans Telefon zu bekommen. Sie scheiterte bereits an den Angestellten an der Rezeption, die die Anrufe nicht weiterleiteten.

 

Sie fuhr dann selbst zum Hotel, wollte sich zunächst mit den Urlaubern im Hotel treffen und sich selber ein Bild von der Lage machen, um sodann mit der Hoteldirektion zu sprechen.

 

Sie scheiterte bereits am Eingang auf der Straße an dem dortigen Wachpersonal, das sie nicht auf das Hotelgelände gehen ließ. Angelika durfte nicht einmal die dortigen Urlauber besuchen, sondern diese mussten das Hotel verlassen und sich mit ihr auf der Straße treffen. Und selbst dann wurde sie vom Wachpersonal aufgefordert, sofort mit ihrem Wagen zu verschwinden und die (öffentliche) Straße zu verlassen. Ansonsten würde man die Polizei holen und sie mit Polizeigewalt entfernen lassen.

 

Auch die Urlauber trauten ihren Ohren kaum! Es war in keinster Weise möglich, den Tieren zu helfen, da es keine Möglichkeit gibt, auf das Hotelgelände zu gelangen, ohne via Polizei abgeführt zu werden.

 

Abgesehen davon, dass wir nun WISSEN, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht, stellen wir in Anbetracht der Tiere, die dort leben auf diese Weise die Frage an den Hotelmanager:

 

Was haben Sie davon, so zu reagieren?

 

Was haben Sie davon, kranke, trächtige
und zu viele Katzenauf dem Hotelgelände
zu haben?

 

Welchen Eindruck meinen Sie von Ihrem
Hotel vermitteln zu können, indem Sie den
Urlaubern tagtäglich kranke Katzen "vorführen"?

 

Durch die Kastrationen der Tiere entstehen Ihnen keine Kosten und keine Arbeit.

 

Was also soll das?

 

Solange die Hoteldirektion jedoch ihr Verhalten nicht ändert, können wir niemandem empfehlen, dieses Hotel zu buchen! Bitte berücksichtigt dies bei Eurer Urlaubsplanung.

 

Sicherlich möchte niemand unter diesen Voraussetzungen dort seinen Urlaub verbringen und zusätzlich in einem "goldenen Käfig" wohnen, zu dem niemand anderes Zugang erhält als der Urlauber selbst und das Personal.

 

Wir bleiben natürlich dran und hoffen, dass wir doch noch Zugang zum Hotel erhalten, um den Tieren dort helfen zu können.

 

Sollte sich an der Situation etwas ändern, werden wir selbstredend darüber berichten.


Danke an "unsere" Flugpaten, die so großartig geholfen haben

Danach ging es dann weiter zum Ada Hotel, um dort 30 kg Futter abzuholen, die von Flugpaten mitgenommen wurden.

Dann ging es weiter zu den nächsten Flugpaten im La Blue Hotel, die 90 kg Futter im Gepäck hatten. Dort wurde ebenfalls auf die Schnelle noch eine Katze "eingetütet".


Auf dem Weg zu Nevzat fanden Angelika und Emir dann einen Hund, dem sie leider nicht mehr helfen konnten. Er war überfahren worden und man ließ ihn einfach auf der Straße liegen. So schlimm sein Anblick war, so ging es doch für die Beiden weiter zur Nachtaktion, die - nachdem auch diese Tiere zu Nevzat gebracht worden waren  - gegen 22.00 Uhr endete.

Am nächsten Tag wurden die kastrierten Miezen dann wieder zum Pine Bay Hotel zurückgebracht, wo auch sie bereits erwartet wurden:


Noch vor der Arbeit zum Busbahnhof

Am Dienstagmorgen fing Angelika noch vor ihrem Arbeitsbeginn auf die Schnelle einige Miezen am Busbahnhof ein.


Die Männer am Busbahnhof kümmern sich täglich um die Tiere und kennen sie recht genau. Zunächst sind sie sehr beunruhigt, als Angelika auftaucht und einige der Katzen einfängt. Als sie dann aber hören, dass die Tiere lediglich kastriert und am nächsten Tag zurückgebracht werden, freuen sie sich sehr. Denn auch an dieser Stelle würden die Tiere durch weitere Geburten schnell Überhand nehmen.


Am nächsten Tag bringt Angelika sie dann auch zurück:


Akuter Notfallhund!

In diesen Tagen wird auch wieder ein weiterer Notfall zu Nevzat gebracht. Der Anwohner, der den Hund in die Tierklinik bringt, ist sehr besorgt, denn der Hund ist sehr dünn und hat ein riesengroßes Geschwür am Vorderlauf, das umgehend operiert wird.

So etwas haben wir alle noch nicht gesehen. Dass das Tier große Schmerzen haben muss, versteht sich ebenso von selbst, wie auch, dass der Hund mit diesem "Ding" kaum laufen konnte.


Selbstverständlich wurde der Tumor entfernt und der Hund wird von seinem Finder auch noch eine Weile versorgt und betreut werden, bis alles gut verheilt ist.


Der Samstag bei Elisabeth und Mustafa Aytac

Da Angelika an den Wochentagen selbst in Vollzeit arbeiten muss, fängt sie selbst vermehrt am Wochenende und ist sehr viel unterwegs.


An diesem Samstag fährt sie zu Elisabeth und Mustafa Aytac, die ebenfalls viele Straßenkatzen versorgen. Auch hier ist Angelika ein willkommener Gast. Elisabeth veröffentlichte zu dieser Aktion einen eigenen kleinen Bericht auf Facebook, der eigentlich alles aussagt:


"Heute Morgen kam Angelika von Sunnydays for Animals mit Käfigen, Cacher und Falle zu uns und wir haben 13! wilde Strassenkatzen gefangen... Jetzt sind sie bei Nevzat - geçmiş olsun!
Vielen Dank Angelika!"

Nach erfolgter Kastration und einer "Ausnüchterungsnacht" bei Angelika bringt diese die Katzen am Sonntagmorgen wieder zurück. Natürlich lässt es sich Familie Aytac nicht nehmen, auch heute wieder zu helfen. Auch wenn es hierbei "nur" um das Öffnen der Transportboxen geht.

Danach fährt Angelika mit den leeren Boxen zurück nach Hause. Sie werden wiederum gereinigt, desinfiziert und für den nächsten Einsatz, der am späten Nachmittag stattfinden soll, vorbereitet.

 

Auch in Kusadasi merkt man die betroffene Stimmung nach dem Bombenattentat in Ankara. Petrus steuert heute das Seinige bei, denn um die Mittagszeit ist es ist sehr windig geworden. Das Wetter schlägt hier genauso gewaltvoll und schnell um, wie in Deutschland, wo es teilweise bereits im Oktober schneit.

An diesem späten Nachmittag schüttet es nun aus vollen Kübeln. Bei diesem Regen braucht Angelika es gar nicht erst zu versuchen, denn auch die Straßentiere ziehen sich dann in ihre trockenen Verstecke zurück und werden sozusagen unsichtbar.


Helfen wollen und um Hilfe bitten bedeutet auch Verantwortung!

Tja, nun kommen wir zu einem weiteren Teil des Berichtes, bei dem wir weder Namen noch Orte veröffentlichen dürfen, weil einige "Leute" hier Angst bezüglich möglicher Repressalien haben.


Das muss man sich mal vorstellen: Es gibt tatsächlich Menschen, die Angst vor Repressalien haben, weil Straßentiere kastriert werden (sollen)!


Natürlich möchten wir niemanden, der Kastrationen erbittet und unterstützt, in Schwierigkeiten bringen. Daher werden wir dem Wunsch nach Anonymität nachkommen. Wir sind jedoch sicher, dass viele von Euch mehr wissen, als wir sagen.


Aber beginnen wir mit dem Anfang:


Ähnlich wie in Deutschland ist auch in der Türkei ein Tierarzt zugelassen in einem zugewiesenen Bezirk oder einer Stadt. In einem anderen Bezirk darf er nur dann tätig werden, wenn die Behörden dies (schriftlich) genehmigt haben. Unser Doc Nevzat ist im "Bezirk" Aydin zugelassener und darf also ebenso in anderen Gebieten nicht tätig werden - ohne die entsprechende Genehmigung.


Wenn wir also einen Hilferuf erhalten, gehen wir zunächst einmal davon aus, dass der "Häuptling" die erforderlichen Genehmigungen bereits erhalten hat bzw. selbst besorgt.


In diesem Fall war der "Häuptling" zunächst einmal einige Tage gar nicht erreichbar, so dass nach den erforderlichen Genehmigungen zunächst nicht weiter nachgefragt werden konnte. Dennoch machte die geplante Aktion sofort die Runde und wiederum ließ es sich so an, wie im vergangenen Jahr in Özdere.


Wie viele von Euch sich vielleicht erinnern, hatten wir im vergangenen Jahr am Kastrationstag in Özdere ähnliche Probleme: Die Behörden stellten sich quer und eigentlich hätten wir den damaligen Kastrationstag ausfallen lassen müssen, fanden jedoch einen anderen Weg, um ihn trotzdem durchzuführen.


Wir können uns nicht ständig über die "Befehle" der Behörden hinwegsetzen und helfen. Denn helfen wollen und um Hilfe bitten bedeutet Verantwortung - auch den Menschen gegenüber.


Aber weiter:


Nachdem der "Häuptling" wieder da war, war er völlig verwundert darüber, dass WIR uns die Genehmigung nicht besorgt hatten. Sorry, aber wenn wir schon kastrieren und die Kosten tragen, sollte das doch wohl vom Hilfesuchenden erledigt werden!


So wurde dies dem "Häuptling" auch mitgeteilt. Er versuchte dann zwar sein Möglichstes, konnte aber keine schriftliche Bestätigung mehr erhalten, weil das Wochenende schneller da war, als die Behörden arbeiten.

 

Aber wir wären nicht wir, wenn wir nicht auch dafür eine - möglichst komplikationslose - Möglichkeit finden würden. Also musssten wir - wieder einmal - umdenken ....


Ein Tierheim ohne Ausstattung!

Die weitere Recherche ergab, dass in besagtem Tierheim ca. 20 - 25 Hunde untergebracht sind. Zudem gibt es auch einen Tierarzt, der kompetent und willig ist, jedoch über GAR KEINE (!!!) Ausstattung verfügte, um Kastrationen durchführen zu können! Lediglich 1 bis 2 Hunde "durfte" er im Nachbarort in der Tierklinik kastrieren (sofern die Tierklinik unter der Woche dafür einen freien OP-Raum hatte).

 

Mit anderen Worten: Die Hunde, die eigentlich für die Kastration eingefangen und dort untergebracht wurden, um nach erfolgter Kastration wieder an ihren angestammten Platz zurückgebracht zu werden, bleiben wochen- oder monatelang in den Zwingern, weil man dem Tierarzt keine Möglichkeiten gibt, seine Arbeit zu machen!

 

Wie es dort aussieht, davon könnt Ihr Euch hier ein kleines Bild machen. Alles Hunde, die schon lange wieder den Ort "hinter Gittern" hätten verlassen können, wenn man denn die Möglichkeiten für die Kastrationen geschaffen hätte:

Da wir also niemanden in Gefahr bringen wollten, seinen Job oder seine Zulassung zu verlieren, wurde der Weg in Angriff genommen, der zwar ein wenig aufwändig war, dennoch aber zulässig:

 

Es wurde das notwendige "Equipement" wie OP-Tisch, OP-Materialien etc. besorgt und Angelika fuhr mit Chris und einigen weiteren Helfern dorthin, um dem Tierarzt zu helfen. Denn allein einen ausgewachsenen schweren Hund, der narkotisiert ist, auf den Tisch stemmen, kastrieren und gleichzeitig bei den bereits kastrierten Tieren das Aufwachen kontrollieren ist ziemlich unmöglich. Die Kosten für die Aktion wurden selbstredend von uns getragen.

 

Christian ist übrigens auch wieder einer von denjenigen, die Angelika kurze Zeit vorher kennengelernt hat (ähnlich wie oben bei Emir) und der wie selbstverständlich einiges an finanziellen Mitteln beisteuerte.

 

Er reiste extra an diesem Wochenende von Deutschland aus an, um mitzuhelfen. Ebenso bot Sabine ihre Hilfe an und kam aus Davutlar hinzu.

 

Aber von Christian später noch mehr.

Jedenfalls wurde alles an notwendigem Zubehör samt Helfern in die Autos gepackt  und vor Ort auch wieder ausgepackt. Der Tierarzt, der sehr nett ist, freute sich ein Loch in den Bauch und begann umgehend mit der Arbeit.

 

Dennoch ist es erschreckend, wie wenig Unterstützung der Tierarzt  vor Ort erhält. Allein dieses Video von dem völlig verflohten Welpen spricht Bände! Natürlich wurde dem Hund ebenfalls geholfen.

Dann beginnt die Arbeit und Hund für Hund wird kastriert. Fast alle Hunde sind freundlich, bis auf zwei Rüden. Sie sind schon recht lange hier und reagieren etwas aggressiv. Sie müssen mit der Schlinge im Gehege eingefangen werden. Dann erhalten sie ihre Narkose und Kastration.

 

Hoffentlich werden die Beiden durch die Kastration ruhiger und freundlicher. Denn mit ihrer jetzigen Haltung dem Menschen gegenüber können sie nicht wieder ausgewildert werden.

 

Am Ende des Tages waren es 14 Hündinnen, 11 Rüden, 3 Katzen und 1 Kater, die kastriert wurden.

 

Hier noch einige Fotos von dem Tag:

Christian und Sabine haben den ganzen Tag mitgeholfen und waren begeistert darüber, wie engagiert der Tierarzt ist.

 

Da wir als Verein nur andere gemeinnützige Vereine unterstützen dürfen, ist es uns nicht möglich, dem Tierarzt mit weiterem Equipement zu helfen.

 

Nachdem die Möglichkeiten bzw. Nicht-Möglichkeiten erörtert wurden, hat sich Christian dann dazu entschlossen, privat zu helfen.

 

Es wurden Preise verglichen und ausgehandelt. Sodann hat er für 2.000 Türkisch Lira die entsprechende Grundausstattung wie OP-Tisch, Hundetrage etc. im türkischen Großhandel gekauft und - wohl gemerkt - dem Tierarzt in sein privates Eigentum übertragen. 

 

Grund hierfür ist, dass der Tierarzt bei der öffentlichen Hand angestellt ist. Würde er versetzt werden und die OP-Ausstattung nicht ihm selbst gehören, würden die Behörden diese einziehen und selbst verwenden. Jetzt aber ist alles gut.

 

Der Tierarzt hätte sich diese Ausgabe niemals leisten können von seinem geringen Gehalt.

 

Mit dieser Aktion wurde nicht nur einmal kurzfristig geholfen, sondern auf Dauer!

 

Vielen, vielen Dank an Christian!!!


Zum vorstehenden Bericht noch ein ganz aktuelles Update:

 

In der ersten Novemberwoche wurde die bestellte Ausstattung geliefert. Der Tierarzt springt im Dreieck vor Freude und hat sofort Fotos geschickt. Jetzt kann er endlich arbeiten!


Katastophale Wetterverhältnisse erschweren die Arbeit

Viele können sich kaum vorstellen, unter welchem Bedingungen Angelika und die Einheimischen die diesjährige Kastrationsaktion durchführen (müssen).


Hier einige aktuelle Bilder nach dem "Regen" am 21.10.2015 aus Güzelcamli. Es ist unglaublich!


... und wenn man sich beim Anblick dieser Bilder vorstellt, dass hier eine Hündin oder eine Katze gerade ihre Welpen gebährt oder aber säugt ...


Schon die erwachsenen Tiere haben hier massive Schwierigkeiten, solche Verhältnisse zu überstehen. Welpen habe keinerlei Chance!


Kastriert wird heute im "Knast"

Das Wetter macht weiter Sorgen. Viele Tage ist es nass und kalt und es schüttet wie aus Kübeln. Grund genug, in einer Regenpause das Auto mit Boxen vollzupacken und nach Selcuk in den ehemaligen Knast zu fahren.



"Knast" ist übrigens richtig.


Es handelt sich hierbei um einen ehemaligen Staatsanwalt, der einen ehemaligen Knast in ein Tierheim umgebaut hat und dort viele Katzen betreut.



Auf dem auch ihm gehörenden Nachbargrundstück betreibt er eine kleine "Animal Farm", auf dem auch andere Tiere untergebracht sind und versorgt werden, wie einige Hunde.




Alles in allem hat der "Katzen-Knast" eine gute, ruhige und angenehme Atmosphäre. Die Tiere werden hier gut versorgt und betreut, auch wenn alles mit einfachsten Mitteln ausgestattet ist.



Nach der Besichtigung geht es dann ans Einfangen der Katzen. Viele nehmen die Aussicht auf ihre Kastration gelassen hin ...



... andere sind nicht so erbaut von der Idee und mussten aber mit sanfter Gewalt eingefangen werden.



Am Ende des Tages wurden auch hier 16 Katzen und 17 Kater kastriert, die nach der erfolgten Kastration umgehend zum Katzenheim zurückgebracht wurden.


Angelika's letzter Fangtag

Am 31.10.2015, dem letzten Tag der Kastrationsaktion, wuselte Angelika um die Mülltonnen in Kusadasi und fing nochmals ein, was ihr über den Weg lief.


Danach freute sie sich nur noch auf ein heißes Bad und einen entspannten Sonntag, der ihr nach der anstrengenden Zeit den ganzen Oktober hindurch auch ganz gewiss zustand.


Auch die Einheimischen in Kusadasi waren sehr fleissig

Wie sich bereits im Vorjahr bestätigte, sind auch die Einheimischen immer fleissig beim Fangen, bringen "ihre" Straßentiere zu Nevzat in die Tierklinik und holen sie nach der erfolgten Kastration wieder dort ab und bringen die Tiere zurück an ihren angestammten Platz.

 

Auch Nevzat und sein Team haben viel zu tun. In diesem Jahr haben wir ihn gebeten, von einigen der Einheimischen Fotos zu machen und uns für diesen Bericht zur Verfügung zu stellen. Hier einige von ihnen:


Nevzat und sein Team waren ständig unter "Dauerbeschuss"

Die Tierklinik lag sozusagen unter "Dauerbeschuss" von Einheimischen und Angelika inklusive ihres Betreuer-Teams, die Hunde und Katzen zum Kastrieren und Behandeln brachten.


Die Tage für Nevzat und sein Team waren indes weder kurz noch langweilig:

 

Insgesamt wurden in Kusadasi, Selcuk und einem weiteren Ort (dessen Namen wir - wie oben dargestellt - nicht nennen dürfen), 29 Hündinnen, 12 Rüden, 184 Katzen und 114 Kater, somit insgesamt 339 Tiere kastriert.


Nicht nur Kastrationen in Kusadasi, sondern auch ganz viele Behandlungen und Operationen!

Nicht nur Kastrationen fanden im Oktober in Kusadasi statt, sondern auch noch ganz viele Operationen und Behandlungen. Insgesamt wurden 75 Tiere (67 Katzen und 8 Hunde) behandelt.

 

Behandelt wurden von den Kleinsten bis zu den Größten:


1 Beinamputation, 3 Zahnextraktionen, 6 Bein(bruch)-Operationen, 31 Antibiosen, 11 Behandlungen Augeninfektion, 6 Wundversorgungen, 5 Behandlungen Katzenschnupfen, 1 Behandlung Darmvorfall, 3 Räudebehandlungen, 2 Durchfallbehandlungen, 2 Euthanasien, 2 Tumor-Operationen, 1 Beckenbruch-Behandlung, 1 Behandlung Luxation, 1 Darmspülung, 1 Unfallbehandlung, 2 Behandlungen Husten/Halsentzündung, 1 Behandlung Verstopfung, 2 Schwanzamputationen

 

Hier einige von ihnen:


Kastrationswoche in Özdere

Auch in Özdere wurde vom 24. bis 31.10.2015 kastriert. Özden Omay leitete vor Ort die Aktion zusammen mit Tierarzt Hussein und Tierärztin Birgül.


Özden berichtete, dass der Andrang der Einheimischen, die alle selbständig die zu kastrierenden Tiere einfangen, in die Tierklinik bringen, sie hinterher wieder abholen und auch noch weiter betreuen mussten, sehr hoch war.


Hüssein und Birgül haben fast alles gegeben und sozusagen Tag und Nacht kastriert, was die Finger hergaben.


Insgesamt wurden in dieser Woche in Özdere 15 Hündinnen, 11 Rüden, 45 Katzen und 20 Kater, somit 102 Tiere kastriert.


Das Resultat der gesamten Aktion

Insgesamt wurden dieses Mal 441 Tiere kastriert:

 

Hündinnen: 15 in Özdere und     29 in Kusadasi

Rüden:         11 in Özdere und     12 in Kusadasi

Katzen:          56 in Özdere und 184 in Kusadasi

Kater:             20 in Özdere und 114 in Kusadasi

 

und es wurden 75 Tiere behandelt und/oder operiert.


Warum so viele Katzen und so wenige Hunde?

Das ist die Frage, die wir immer wieder gestellt bekommen. Die Antwort ist recht einfach:


In der Türkei haben die Einheimischen Angst vor Hunden; Katzen laufen "nebenher" und erhalten viel weniger Beachtung.


Hat ein Hund eine Ohrmarke, so sehen die Einheimischen schon aus der Ferne, dass das Tier kastriert und geimpft ist; also keinen "Schaden" mehr anrichtet. Somit hat der Hund es um vieles einfacher. Bei den Katzen sehen sie es an dem "Cut" im Ohr. Aber Katzen sind für die Einheimischen nicht so wichtig.


Entsprechend reagieren auch die Behörden:


Hunde werden von Hundefängern eingefanren und in den so genannten "Rehabilitationseinrichtungen" (auch städtische Tierheime genannt) gebrac ht. Dort werden sie kastriert und sollten eigentlich nach erfolgter Kastration wieder an ihrem angestammten Platz ausgesetzt werden. Das ist leider nicht immer der Fall und so müssen sie ihr Leben in diesen "Tierheimen" fristen.


Dies bedeutet im Resultat, dass es weniger Straßenhunde als -katzen gibt. Denn kastrierte Tiere pflanzen sich nicht weiter fort und bevölkern die Straßen um vieles weniger.


Katzen sind für die Tierfänger "uninteressant". Deshalb gibt es auch so viele von ihnen auf den Straßen. Die Anzahl der (unkastrierten) Straßenkatzen ist daher auch um so vieles höher und erhöhen auch ständig die von uns durchgeführten Kastrationen. Denn unkastrierte Katzen pflanzen sich immer weiter fort.


Nimmt man allein die während der diesjährigen Aktion kastrierten weiblichen Hunde und Katzen von insgesamt 283 x 6 (die durchschnittliche Anzahl der Welpen, die pro weiblichem Tier geworfen werden), so macht dies 1.698 verhinderte Geburten. Nimmt man diese Zahl mal 2 (die Tiere werfen zweimal jährlich), so ergibt dies allein 3.396 verhinderte Geburten in einem Jahr allein der weiblichen Tiere. Nicht mitgerechnet selbstredend die Zeugungsfähigkeit der Rüden und Kater, die um ein Vielfaches höher liegt und die weiteren Geburten der weiblichen Tiere, die unter den 3.396 (neu) geborenen weiblichen Tieren im darauf folgenden Jahr geboren worden wären.


Beispiel eines Sonderfalles:

Wie oben beschrieben geht man in der Regel von 6 Welpen pro Wurf aus. Dies ist aber keine "festgeschriebene" Zahl, denn die Natur "tickt" anders.


Ein Beispiel aus Özdere möchten wir an dieser Stelle einmal veröffentlichen.


Es handeltes sich hierbei um eine Kangalhündin, die bereits im Anfangsstadium trächtig war, als sie zur Kastration gebracht wurde. Tierarzt Hüssein hat im Nachhinein die (hausgenommene) Gebährmutter der Hündin genauestens untersucht und fotografiert:

Jede der auf dem Bild sichtbaren "Kugeln" wäre ein Welpe geworden. Hüssein hat die Kugeln gezählt: Es waren 18 (!!) Stück!

 

Jetzt stellt sich im Anschluss hieran die Frage an den/die Menschen; insbesondere die Frauen:

 

Wer von Euch hat 1 Kind bekommen? Wie war für Euch die Geburt?

Wer von Euch hat Zwillinge bekommen? Wie hoch war der Schmerzfaktor?

Wer von Euch hat gar Drillinge bekommen? Wahrscheinlich eher mit Kaiserschnitt.

 

... und wer von Euch hat 18 Kinder bekommen, sie gebären müssen auf offener Straße, die immensen und so viele Stunden andauernden Schmerzen aushalten müssen in dem Wissen, dass die meisten Kinder nicht überleben werden und Ihr sie nicht einmal ernähren könnt?

 

Ohne Kastration wäre diese Hündin bei der Geburt mit Sicherheit eledig verreckt - irgendwo im Straßengraben.

 

Im Gegensatz hierzu hat die einfache Kastration im Wert von 50 € das Leben der Kangalhündin gerettet und 18 Welpen das Elend erspart.


Ihr glaubt, das wäre alles gewesen? - Nein!

 

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