Immer wieder stehen wir vor der Entscheidung über Leben oder Tod. In seinem Fall aber war die Entscheidung
ganz besonders schwer, denn erst vor 14 Tagen fing sein Leben neu an.
Doch am späten Freitagabend änderte sich die Situation dann dramatisch ...
Als wir vom Labor die Info bekamen, dass wiederum 5 Laborkatzen das Labor verlassen könnten, wurden wir auch darauf hingewiesen, dass Cotton Eye Joe von Geburt an eine PK-Defizienz hat.
Bei dieser Erkrankung, die auch bei Menschen und Hunden vorkommt, fehlt den roten Blutkörperchen das Enzym „Pyruvat-Kinase“, welches für die Energiegewinnung der Erythrozyten wichtig ist. Aufgrund einer beeinträchtigten Glykolyse in den Erythrozyten ist ihre Lebensdauer stark verkürzt, wodurch eine chronische, regenerative hämolytische Anämie hervorgerufen wird:
Betroffene Tiere können neben immer wiederkehrenden Symptomen der Anämie wie blassen Schleimhäuten, Schwäche und Müdigkeit auch schwere „hämolytische Krisen“ mit Gelbsucht und Fieber entwickeln. Die Anzahl der roten Blutkörperchen kann von normal bis hochgradig vermindert sein.
Cotton Eye Joe hatte auch bereits einmal eine Krise durchgemacht, die sein Körper allerdings selbständig bewältigen konnte. Immer wieder hatte er Tage, an denen seine Schleimhäute und sein Näschen blasser waren, was sich aber innerhalb weniger Tage wieder normalisierte. Wir wurden aber auch darüber in Kenntnis gesetzt, dass eine Krise auch schwerer ausfallen könnte.
Wie bei jeder Katzenkrankheit spielen natürlich Stress und anderweitige Infektionen immer eine hohe Rolle und so ein Umzug bringt Stress natürlich immer mit sich.
Und so standen wir dann vor der Entscheidung, ob wir Cotton Eye Joe ein Leben außerhalb des Labors ermöglichen - oder nicht.
Natürlich entschieden wir uns FÜR den Kater, der ja nichts dafürkann, dass ihm dieses Enzym fehlt und der ja auch ein richtiges Leben führen möchte und so kam Cotton Eye Joe am 21.20.2021 in seiner Pflegestelle an.
Einige Tage war er wirklich gestresst. Das neue Umfeld beeindruckte ihn sehr. Er war nicht ängstlich, aber zurückhaltend, da er die neue Situation noch nicht richtig einschätzen konnte. Also alles so, wie es bei einem Umzug immer ist. Es ging ihm dennoch gut. Er spielte viel und gerne und schien auch sonst recht zufrieden zu sein.
Eine Woche später begann er dann zu husten. Also fuhren wir sofort zum Tierarzt, um den Infekt schnellstmöglich in den Griff zu bekommen. Seine Schleimhäute wurden etwas heller, aber ansonsten kein Problem.
Am Freitagmorgen schien auch noch alles in Ordnung zu sein. Er schlief viel, was aber ja nichts Falsches ist. Am späten Abend änderte sich die Situation dann jedoch dramatisch. Seine Ohren waren in null-komma-nix quittengelb geworden. Die Gelbsucht war nicht zu übersehen und es war sofort klar, dass er sich in einer hämolytischen Krise befand. Man denkt dann nicht mehr lange nach, man handelt!
Wir fuhren umgehend mit allen uns vorliegenden Unterlagen in die AniCura-Tierklinik in Mönchengladbach, die immer Notdienst hat. Als wir etwa eine Stunde später dort ankamen leuchteten seine Ohren und das Umfeld der Ohren bereits in leuchtstiftfarbenem Gelb! Die Krise schritt in rasantem Tempo fort.
Der Arzt verlässt das Behandlungszimmer und „Joe“ liegt auf dem Rücken in Petra’s Arm und lässt sich den Bauch kraulen. Dabei schaut er ihr tief in die Augen. Sein Leben hat gerade erst richtig angefangen und wir werden ihn nicht im Stich lassen! Und so bleibt Cotton Eye Joe, der nun auch erhöhte Temperatur hatte, stationär in der Tierklinik.
Recht früh am nächsten Morgen dann der Anruf von der Klinik: Der Bilirubin-Wert lag bei 110, der Hämatokrit bei 14 und es ging ihm nicht gut. Wir sollten eine Entscheidung treffen, die wir weder treffen konnten noch wollten!
Also ließen wir uns das Blutbild mailen. Da wir auch die private Handynummer seiner „Pflegerin“ im Labor haben, sandten wir direkt eine WhatsApp mit einer kurzen Erklärung und dem aktuellen Blutbild an diese. Dann das Warten … ist sie schon wach … wie lange dauert es, bis wir eine Antwort bekommen …
Aber die Dame war schon wach, sah die Mitteilung dann kam die Meldung: „Moment, ich fahre den Rechner hoch“.
Kurz darauf klingelte das Telefon. Zum Vergleich für die Tierklinik erhielten wir die Untersuchungsergebnisse der ersten Krise. Damals lag der Hämatokrit allerdings bei 26,5. Jetzt war er also fast nur noch die Hälfte. Die Werte sind mies, aber die Retikulozyten bildet er nach. Aber sie meinte, er schafft das. Er ist ein Kämpfer.
Ok. Wir also in der Tierklink angerufen und mitgeteilt, dass wir die Werte der ersten Krise mailen. Die möchte die Ärztin vor Ort sich bitte ansehen. Das tat sie und rief dann umgehend zurück und wir besprachen das weitere Vorgehen:
Der Kater brauchte dringend eine Bluttransfusion. Seine Blutgruppe war bereits in dem Labor, aus dem er stammte, bestimmt worden. Doch Katzenblut ist nicht vorrätig. Man muss erst eine Spenderkatze mit der richtigen Blutgruppe finden, deren Altersgruppe stimmt, die gesund ist, keine Medikamente bekommt (oder in der letzten Zeit bekommen hat), die geimpft und entwurmt ist und auch das nötige Gewicht aufweist. Und zu allem Übel muss ja auch der Besitzer einer solchen Katze erst einmal sein Tier dafür zur Verfügung stellen. Das kann also auch längere Zeit dauern.
Als die Tierärztin dies sagte, stand Sari auf einmal im Türrahmen. Ich sah sie an und mein Bauchgefühl sagte: Sie ist es. Sie kann sein Leben retten. Sari war noch nie krank; nicht mal einen kleinen Schnupfen hatte sie. Aber eine kleine Ungewissheit blieb, denn Blutgruppe A haben bis auf wenige Ausnahmen Europäisch Kurzhaar-Katzen und Sari ist ein Europäisch Kurzhaar-Norweger-Mischling. Als zweite Wahl, für den Fall, dass Sari‘s Blutgruppe nicht passte, fiel die Entscheidung dann auf Luna. Wir sagten der Tierärztin, sie solle alles vorbereiten.
Sari
Luna
Die Katzen waren recht schnell in den Transportboxen verpackt. In der Tierklinik angekommen wurden die Daten der beiden Katzendamen bekannt gegeben und ich sagte, sie sollten die Blutgruppenbestimmung zuerst bei Sari durchführen. Mittlerweile war ich mir sicher, dass sie passte.
Eine halbe Stunde später dann die Bestätigung: Mein Bauchgefühl hatte mich nicht im Stich gelassen. Sari würde die Heldin sein, die Cotton Eye Joe’s Leben retten kann!
Es dauerte dann noch über eine Stunde, bis Sari zum Auto zurückgebracht wurde. Die Blutabnahme hatte geklappt und würde nun langsam an Cotton Eye Joe weitergegeben werden.
Wir fuhren nach Hause, wo Sari als Heldin gefeiert wurde: Mit Leckerchen und allem drum und dran. Als wir ihr den Verband vom Bein nehmen wollte, weigerte sie sich. Jeder sollte wohl an dem leuchtend roten Verband sehen, dass sie die Heldin ist und es dauert eine ganze Weile, bis sie ihren Verband hergibt. Ansonsten geht es ihr wie immer. Man merkt nichts davon, dass sie Blutspenderin ist.
Am Samstagabend hieß es dann aus der Tierklink, dass Cotton Eye Joe 30 ml Blut ohne weitere Vorkommnisse erhalten habe. Jetzt hieß es weiter abwarten.
Am Sonntagmorgen banges Warten auf den Anruf aus der Tierklinik. Der erfolgte und es gibt eine vorsichtige Entwarnung. Cotton Eye Joe hat die Nacht gut überstanden, er hat etwas gefressen und der Hämatokrit ist von 14 auf 17 gestiegen. Auch die Zahl der Retikulozyten hat sich erhöht.
Er ist noch immer nicht über den Berg und heute bekommt er auch noch den Rest von Sari’s Blut. Wir müssen weiter abwarten und der Kater wird noch einige Tage in der Klinik bleiben müssen.
Die Frage nach den Kosten ließ uns das Blut in den Adern gefrieren: Im Notdienst 170 % Aufschlag. Für die Untersuchung, die stationäre Aufnahme, ein Blutbild und ein Ultraschalluntersuchung – also nur für diese ersten Maßnahmen am Freitagabend: 800 €.
Für die Bluttransfusion: 500 €.
Für jeden weiteren Tag des stationären Aufenthaltes: 150 €.
Wir sind damit für den Zeitraum von Freitagabend bis Sonntagabend bereits bei 1.600 € angekommen. Zuzüglich der weiteren Untersuchungen und Blutbilder, die noch folgen.
Cotton Eye Joe wird mindestens noch 2 weitere Tage auf der Intensivstation bleiben und es werden mindestens noch 2-3 Blutbilder gemacht, so dass wir am Ende der Behandlung mit Kosten von mindestens 2.200 € rechnen müssen.
Das können wir allein nie und nimmer schaffen! Um die Rechnung bezahlen zu können, brauchen wir dringend Eure Hilfe!
Update vom 10.11.2021
Aktueller Spendenstand: 3.279,00 €
Wir danken den nachfolgenden Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung:
20,00 € - Corinna Klinger
9,00 € - Kristina Schulz
5,00 € - Clawdeen Wolf
24,00 € - Elke Jacobi
100,00 € - Ingrid Kurz
50,00 € - Gertraud u. Günter Zeisberger
100,00 € - Bettina Ostermann
100,00 € - Daniela Mayr
20,00 € - Anonyme Spenderin
50,00 € - Gertrud Gawrisch
10,00 € - Ulrike Fenten
150,00 € - Brunhilde Hebeler
100,00 € - Heike Noseck
100,00 € - Anne Holzapfel
36,00 € - Jasmin Zimmer
200,00 € - Manuela Ceci
50,00 € - Barbara Gohl
35,00 € - Eva Kuske
50,00 € - Christine Weyers
50,00 € - Christa Endres
20,00 € - Karin Adam
25,00 € - Joachim Klein
50,00 € - Dr. Annelie Scheuernstuhl
25,00 € - Anonymer Spender
40,00 € - Petra Eckers
25,00 € - Monika Merfels
50,00 € - David Poley
30,00 € - Melanie Mehne
10,00 € - Jaqueline Kunze
20,00 € - Nathalie Schäfer
50,00 € - Petra Riebow
100,00 € - Christine Windisch
10,00 € - Inge Thomas
75,00 € - Stefan Menn
100,00 € - Helena Trofimov
25,00 € - Gisela Heine
20,00 € - Susanne Biermann
20,00 € - Jörg Koglin
25,00 € - MaLu Mateus
50,00 € - Klaus Sandner
50,00 € - Christa Fröb
50,00 € - Kerstin Pumpf
30,00 € - Stephanie Hillesheim
100,00 € - Silvio Bailo
30,00 € - Bettina Asmus
20,00 € - Annette Fuhrmann
50,00 € - Petra Jens
100,00 € - Jutta Komorowski
200,00 € - Shane Dorudil
25,00 € - Petra Degen
35,00 € - Regina Mühlegg
10,00 € - Sonja Fischer
25,00 € - Manuela Treken
20,00 € - Sarah Thelen
30,00 € - Lisa Mu
100,00 € - Roswitha Vatter
25,00 € - Angelika Rupp
100,00 € - Renate Klinksieck
20,00 € - Jürgen Krogmeier
40,00 € - Susanne Helger
10,00 € - Sonja Fischer
20,00 € - MuLi Stoffe
80,00 € - Heike Siewert
10,00 € - Ivonne Maldener
25,00 € - Kathrin Schenk-Kretzer
20,00 € - Andrea Winters
25,00 € - Claubine Otto