Post aus dem neuen Leben: Campino

Der Ex-Laborkater Campino war im Dezember 2018 wieder zu uns zürückgekehrt, nachdem sein Herrchen verstorben war. Dann aber fand er ein neues Zuhause ...

 

Trotzdem Campino eigentlich nur ein Traumtyp war, interessierte sich zunächst niemand für ihn. Das änderte sich, als wir von Ilka N. eine Mail erhielten, die mit "Brüggen called ..." begann und in der sie ausführte, dass sie - sofern denn alles passe - Campino gern ein Zuhause geben würde.

 

Da Frau N. seit Jahren zu uns kommt, wenn sie ein neues Familienmitglied sucht, war auch schnell klar: Das mit den vorhandenen Katzen passt und das, was sie den Katzen bieten kann, auch. Nach einem Telefonat und einem darauf folgenden Kennenlernbesuch zog Campino, der heute Gino heißt, in sein neues Zuhause um.

 

Im März erhielten wir dann auch einen ersten Bericht:

 

 

Liebe Frau Schmidt,

 

 

 

nun ist Gino drei Wochen bei uns - Zeit über seine Fortschritte zu berichten!

 

 

 

Die erste Woche war schon wirklich anstrengend. Natürlich muss sich ein neues Tier erstmal einfinden und sich alle, Mensch wie Tiere, an die neue Situation gewöhnen. Das weiß man nach einigen "Einzügen" ja mittlerweile. Nur hatte ich noch kein Tier, das so oft und andauernd und laut rumgemaunzt hat. Vorzugsweise natürlich Nachts! Puh, etwas nervig zugegebenermaßen.

 

 

 

Gott sei Dank ist Gino mittlerweile ruhiger. Er maunzt nach wie vor oft (und laut!), aber nach 6-7 Maunzern ist es wieder gut und ich kann auch nachts wieder durchschlafen. Gino erzählt sowieso gerne, ob er den Raum verlässt, einen Katzenkumpel trifft, mich sieht oder auch gerne einfach so. Na gut, soll er halt...

 

 

 

Gino hat sich in unseren Alltag gut eingefunden. Seit der ersten Woche nutzt er die Katzenklos ganz selbstverständlich und kommt zum Futtern runter zu den anderen Katzen. Meine Katzen hat er zunächst nicht wirklich beachtet, sie ihn auch nicht. Nur Louka war schon recht angespannt und meinte immer auf Gino "aufpassen" zu müssen. Louka ist Gino viel hinterhergerannt und kam fast nie zur Ruhe. Richtige Auseinandersetzungen gab es allerdngs keine und wenn die Situation doch etwas zu kippen drohte, bin ich halt eingeschritten. Mittlerweile nimmt Gino ein wenig mehr Kontakt zu den anderen Katzen auf und gegenseitiges Beschnüffeln ist angesagt.

 

 

 

Ich hatte recht schnell den Eindruck, dass Gino nicht wirklich ängstlich, sondern vielmehr sehr vorsichtig ist. Auch hatte ich den Eindruck, dass er manche Dinge, die für meine Katzen und mich selbstverständlich sind, nicht kannte. Als er mir ab dem dritten Tag aus der Hand fraß, freute ich mich zunächst über das rasche Vertrauen. Aber nun denke ich eher, er kannte Futter aus der Hand nicht und hatte somit auch keine schlechten Erfahrungen, die ihn hätten verunsichern können.

 

 

 

Weiterhin verstärkte sich der Eindruck, dass Gino unbedingt nach draussen wollte und auch das sein Gemaunze begründete. So habe ich in einer nahezu Hau-Ruck-Aktion den schon gut gesicherten Hof mit einer weiteren Übersteigsicherung ausgestattet. Ich muss zwar noch ein wenig Hand anlegen, damit es für mich als Mensch auch etwas nett aussieht, aber funktionstüchtig war die Konstruktion recht schnell. Und so darf Gino seit Rosenmontag auch nach draussen. Und das gefällt ihm doch wirklich gut. Und er hat nahezu sofort begriffen, wann ich von ihm erwarte, wieder in's Haus zu kommen. Sehr gut. Nicht ganz so gut gefällt mir, dass er den ganzen Hof markiert. Wirklich richtig markiert! Tja, meine vier anderen Katzen interessiert das allerdings gar nicht und es ist draussen... Na gut, dann soll er halt. Vielleicht gibt sich das ja auch noch, wenn er mal alles "beduftet" hat (stinkt im übrigen überhaupt nicht - und ich war wirklich nah mit der Nase dran!)

 

 

 

Und wie ich's mir dachte... Seitdem er auch regelmäßig mit seinen Kumpeln raus kann, macht er richtig gute Fortschritte. Er nimmt immer mehr am Geschehen im Erdgeschoss teil und verzieht sich nicht mehr so oft nach oben. Gino legt sich nun gerne mitten ins Wohnzimmer und bleibt auch liegen, wenn ich aufstehe und an ihm vorbeigehe. Und seit diesem Wochenende darf ich ihn auch streicheln! Natürlich nicht immer und auch gerne mit gaaaanz langem Arm. Aber ER kommt und zeigt mir, dass ich "dran soll". Diese Situationen werden von Tag zu Tag häufiger und er zeigt auch, dass er die vorsichtigen Streicheleinheiten genießt und nicht nur duldet. Das freut mich natürlich sehr.

 

 

 

Also ich finde, dass es nach Ginos Vorgeschichte und nur drei Wochen richtig super läuft. Wie immer wird es wieder Tage geben, wo wir Rückschritte machen werden und Gino muss schon noch viel lernen. Aber wir haben nun schon eine schöne Basis, die wir dann doch schneller und einfacher hinbekommen haben, als ich erwartet habe.

 

 

 

Ich freue mich nun also auf die kommende Zeit mit meinen "drei Jungs und zwei Mädels" und schöne harmonische Stunden mit den fünf Freunden Lee, Mona, Lisa, Louka und Gino.

 

 

 

Anbei noch ein paar Schnappschüsse, ich kann ja sonst viel erzählen... ;-) 

 

Liebe Grüße