2 Tage im Tierheim Kusadasi

An Karfreitag und Ostermontag war Angelika im Tierheim Kusadasi. Hier ihr Bericht ...

 

Wie wir bereits berichteten, haben wir in den letzten Monaten haben wir immer wieder das Tierheim mit Futter unterstützt. Zustande kam diese Unterstützung durch Angelika's Freundin Marie, die nun bereits mehrfach 100 € spendete für die Unterstützung des Tierheims mit Futter.

 

Die Zusammenarbeit wurde dadurch auch ein wenig mehr, denn auch unser Vereinsmitglied Filiz, die die Tiere im Bereich um Davutlar betreut, engagiert sich im Tierheim. Sie versucht, Hunde und Katzen in ein Zuhause zu vermitteln, was ihr auch oftmals gelingt. So kam es dann vor einiger Zeit auch, dass Angelika "den Franzosen", der aus dem Tierhem stammt, übernahm. Filiz ist mehrfach wöchentlich im Tierheim und so wurden wir also über die Vorgänge im Tierheim informiert. Auch wenn ein türkischer Verein sich im Tierheim einsetzt, es fehlt dort immer wieder an wichtigen Hilfsgütern.

 

Dann kam der Tag, an dem Spenderin Marie in der Türkei war und das Tierheim besuchen wollte. Angelika warnte sie bereits vor, denn ein Tierheim ist kein 5-Stern-Hotel, auch wenn es sauber und ordentlich aussieht. Im Gegensatz zu Marie wissen wir, was wir bei einem solchen Besuch sehen werden. Wir sind auch nicht abgestumpft, aber dieses Wissen hilft uns dabei, das Gesehene und Erlebte besser zu verarbeiten. Marie jedenfalls war nach dem Besuch stark mitgenommen und erhöhte ihre Spende umgehend um weitere 150 €, die sie Angelika gab, um Mittel gegen äußere Parasiten zu kaufen. Im Anschluss brachte sie auch noch saubere Decken, die Angelika bitte ins Tierheim bringen sollte.

 

So kam es dann, dass Angelika am Karfreitag zunächst einmal zum Tierheim fuhr, um Kontakt mit den dort tätigen Tierärzten aufzunehmen und in Erfahrung zu bringen, was vorhanden ist und woran es mangelt.

 

Alle waren auch sehr freundlich und aufgeschlossen - die Ärzte wie auch die Arbeiter. Die Gehege wurden gereinigt und die Tiere gefüttert.

 

 

Beim Rundgang durch die Hundegehege war alles auch sauber und ordentlich.

 

 

Im Tierheim befinden sich zurzeit ca. 250 Hunde, darunter viele Hündinnen mit Welpen und Welpen ohne Mutter:

 

 

Da es am Freitag dann schon recht spät wurde, konnten die Spot-on nicht mehr aufgetragen werden, denn die Tierärzte sind gehalten, alle "Maßnahmen" selbst durchzuführen - auch das Auftragen des Spot-ons. Das sind nun einmal Vorgaben, an die sowohl die Tierärzte als auch wir und die Helfer vor Ort sich halten müssen und werden. Allerdings reduziert das natürlich auch den Einsatz der Parasitenmittel für innere und äußere Parasiten - erst einmal unabhängig von den Kosten -, die ja alle 4 -6 Wochen wiederholt werden müssen.

 

Angelika verschaffte sich dann einen Überblick im Katzenbereich. Dort gibt es ca. 40 Katzen, sowohl erwachsene oder heranwachsende Tiere als auch Mütter mit ihren Kitten:

 

 

Manche Katzen sind in Quarantäne untergebracht, andere in größeren Behandlungskäfigen und wieder andere haben ein größeres Zimmer. Frei herumlaufen können sie wegen der Hunde nicht.

 

Jedoch mangelt es hier an sauberem Katzenstreu. Die Katzen haben zwar Behälter für den Toilettengang, diese sind jedoch mit Erde gefüllt. Die Erde saugt zwar den Urin auf, hinterlässt dann aber eine ziemliche Matsche, in die die Tiere bei jedem Toilettengang hineintreten. Mit den "Resten" an den Pfoten sind dann Boden und Decken sehr schnell versaut. - Ganz abgesehen von den Viren und Kriechtieren, die sich schon beim Einfüllen in die gereinigten Behälter befinden. Hier muss allein aufgrund der Sauberkeit und der Infektionsgefahr dringend Abhilfe geschaffen werden!

 

In einem abschließenden Gespräch an diesem Tag stellte sich heraus, dass es zwar einen OP- und Behandlungsraum gibt, die Ärzte aber aufgrund der Ausstattung nur mit Kastrationen und bei kleinen Eingriffen helfen können. Denn es gibt zu wenig OP-Instrumente und auch kein Röntgen. Für alles, was an Operationen darüber hinaus geht, müssen die Tiere nach Aydin gebracht werden, was eine lange Fahrt für die erkrankten und verunfallten Tiere bedeutet.

 

Angelika hat daraufhin angeboten, dass die Tiere zukünftig für Operationen zu Nevzat gebracht werden können und wir die entstehenden Kosten tragen. Selbstredend sollte jedoch einer der Tierärzte bei dem Eingriff dabei sein und assistieren. Hin und wieder wurde das in der Vergangenheit schon so geregelt. Es hilft dem Tier und gleichzeitig das "Learning by doing" als kleine Weiterbildung bei einem, in diesen Operationen sehr versierten, Tierarzt mit der notwendingen Praxisausstattung wie digitalem Röntgen, Ultraschall etc.


 

Am Morgen des Ostermontags fuhr Angelika dann wieder ins Tierheim - im Gepäck die Marie's gespendete Decken sowie 20 l feines Katzenstreu.

 

Nach kurzer Begrüßung reinigte sie danach den gesamten Katzenbereich und die Katzen erhielten sauberes Katzenstreu.

 

 

Bei dieser Akton geschah es dann auch, dass der kleine Kartal immer wieder in Angelika's Kniekehle sprang und an ihr hoch kletterte. Nach einigen dieser "Attacken" brachte Angelika es nicht über's Herz, den kleinen Kerl dort zu lassen, der ganz offensichtlich die Gunst der Stunde nutzte, um dem Tierheim zu entkommen (siehe den weiteren Bericht über Karkal).

 

 

Wir bedanken uns - auch im Namen unser Spenderin Marie - für den freundlichen Empfang von Sn . Özkan bey und Sn. Hakan bey im hiesigen Tierheim, wo wir erneut den Tieren eine Futterspende zukommen lassen konnten.Die beiden Tierärzte sowie die Arbeiter machen einen tollen Job!

 

In den nächsten Tagen wird auch durch die Tierärzte eine große Zeckenbehandlung durchgeführt. Zu den im Tierheim vorhandenen Medikamenten konnten weitere Medikamente durch die Spende von Marie erworben werden, die dann hoffentlich Linderung bringen.

 

Wir freuen uns weiterhin unter Aufsicht assistieren zu dürfen, denn dort oben wird jede Hand gebraucht.

Auf eine hoffnungsvolle Zukunft, es soll ja alles besser werden!