Wie ja viele von Euch wissen, wird der Garten unseres Vereinssitzes in Hückelhoven ja auch "Alcatraz" genannt. Denn der Außenbereich ist so gesichert, dass keine Katze den Garten und Innenhof verlassen kann. Aber hinein kommt manchmal doch eine Katze - nur halt eben nicht mehr ohne Hilfe raus ...
Einen solchen Fall hatten wir heute am sonntäglichen Vormittag. Unsere Katzen und die Pflegekatzen haben sich gut verteilt. Manche sind im Garten, andere im Haus, weitere liegen auf den Stühlen oben auf dem Balkon.
Auf dem Weg in die unteren Räume mache ich im Garten halt und sehe den vermeintlichen Diego, der aussieht wie ein gerupftes Sofakissen !? Wie kann das sein, denn vor einigen Minuten sah der doch noch ganz normal und gepflegt aus.
Als ich näher komme und genauer hinsehe, bemerke ich, dass das nicht Diego ist, sondern irgendein anderer roter Kater. Es "müffelt" auch leicht. Ich vermute also direkt mal, dass dieses Exemplar nicht kastriert ist.
Katerchen kommt auf freundliche Ansprache dann auch zu mir und ich sehr jede Menge verfilztes und ungepflegtes Fell. Dazwischen Unmengen an Zecken und unzählige Flöhe. Einen Chip oder ein Tattoo hat er nicht.
Also mal ganz schnell zwei Fotos für Facebook geschossen und zusammen mit dem Mann mal ganz schnell das Tier in einer Transportbox gesichert. Denn Flöhe und Zecken im Garten brauch ich gerade mal so gar nicht.
Als das Katertier gesichert ist, dann beim Tierarzt angerufen und den sonntäglichen Termin vereinbart. Frau Dr. Küppers ist im Dienst und kennt das schon, wenn die "Frau Sunnydays" anruft. Ich erkläre ihr, worum es geht und wir vereinbaren, dass ich um 13.30 Uhr mit dem Kater in der Tierklinik aufschlage.
Gemeinsam beginnen wir dann, Katerchen zu entzecken. Wir sammeln die Zecken in einer Schüssel, damit wir am Ende wissen, mit wie vielen wir es zu tun hatten.
Der Kater hält auch erst schön still, wird dann aber unruhig, als wir die Zecken an seiner Lippe und unter dem Kinn entfernen wollen. Zähne und Krallen werden ausgepackt und wir beschließen, ihn kurzzeitig schlafenzulegen.
Gesagt, getan und nach ein paar Minuten gibt es dann natürlich ein Rückwärts-Essen mit diesen unappetitlichen, lebenen Spaghettys.
Am schlafenden Tier geht es dann etwas später weiter und so sammeln wir insgesamt 58 Zecken von dem armen Kater. Ganz offensichtlich hat er sich in der letzten Zeit aber schon etliche Zecken selbst entfernt, denn an jeder Stelle, an der eine Zecke saß, hat die Haut reagiert.
Nach den Zecken kümmern wir uns dann noch um das verfilzte Fell unter dem Bauch und am Schwanz des Katers. Hier wird auch noch etliches entfernt:
Wir arbeiten schnell und zügig, denn Katerchen wird schnell wieder wach und zickt rum. Da wir die Zecken nun alle abgesammelt haben, einigen wir uns darauf, ihm noch ein Spot-on gegen Flöhe und Würmer zu geben, damit der arne Junge erst mal rundherum abgedeckt ist.
Als ich nach 1,5 Stunden Klinikaufenthalt mit Katerchen wieder Zuhause ankomme, steht da schon der Besitzer des Katers. Er wurde aufgrund des Facebook-Aufrufs gefunden und informiert.
Der Besitzer wird also in Kenntnis gesetzt, was mit Katerchen gemacht wurde und dringend darum gebeten, den roten Kerl kastrieren zu lassen. Zudem wäre es angebracht, ihm gleichzeitig den Chip zu setzen und die dringend erforderliche Zahnsanierung vornehmen zu lassen.
Jetzt warten wir erst mal ab, was noch geschieht. Aber in Kontakt bleiben wir bestimmt.