Wir können es ja nicht einfach "weggucken"

Jeden Tag geschehen Dinge, die wir (eigentlich) gar nicht wissen wollen - ebensowenig wie viele andere. Und doch bringen Anwohner jeden Tag verunfallte und erkrankte Tiere zu Nevzat in die Tierklinik.

Zwei dieser "Geschichten" waren in diesem Monat bereits ganz gravierend, aber auch viele andere lassen uns kaum noch schlafen.

Verletzter Hund aus Selcuk

Helga bekam einen Anruf, dass ein verletzter Hund an der Straße liegen würde. Es stellte sich dann heraus, dass dieser verletzte und völlig entkräftete Hund wohl von seinem Besitzer dort ausgesetzt wurde, weil er die Behandlung nicht bezahlen konnte.

Die denkbar schlechteste Lösung für den Hund ...

Trotz aller Bemühungen von Helga und dem - zunächst aufgesuchten - Tierarzt heilte die Wunde am rechten Hinterbein nicht. Helga fuhr dann nach Rücksprache mit Angelika mit dem Hund zu Nevzat, unserem Tierarzt. Nach der Untersuchung stand fest, dass bereits rudimentär eine Platte eingebaut worden war; jedoch so schlecht, dass es für den Hund einzig noch die Möglichkeit gab, das rechte Hinterbein in einer komplizierten Operation zu entfernen, um ihm weitere massive Schmerzen zu ersparen und ihm das Leben zu retten.

Tiere kommen mit einem Handicap wie fehlenden Gliedmaßen viel besser klar als wir Menschen und so kann dieser Hund trotz des fehlenden Hinterbeins noch ein gutes Leben haben.

Die Operation wurde durchgeführt und gelang. Tierarzt ist eben nicht gleich Tierarzt.

Vor den Augen unserer Futterstellenbetreuerin überfahren!

Ein weiteres Notfellchen in Kusadasi ist eine der Katzen, die regelmäßig zur Futterstelle von Can kommen.

Vor den Augen von Can wurde die Katze von einem Motorrad überfahren, obwohl Can dem Fahrer noch zugerufen hatte, er solle langsamer fahren, um keine der Katzen zu gefährden. Den Motorradfahrer interessierte diese jedoch überhaupt nicht und er überfuhr eine der Katzen. Natürlich fuhr er weiter, ohne sich um die verletzte Katze zu kümmern.

Die Katze hatte sich zunächst verkrochen und Can konnte sie erst am nächsten Tag einfangen und zu Nevzat bringen, nachdem die verletzte Katze sich wieder zur Futterstelle geschleppt hatte.

Der Oberschenkel am linken Hinterbein ist gebrochen und außerdem hat die Katze noch äußerliche Verletzungen. Wenn die Schwellung zurück gegangen ist, muss auch sie operiert werden. Im Moment so aus, das sie nach Ausheilung des Bruches keine weiteren Einschränkungen in ihrer Beweglichkeit haben wird.

Dies sind nur zwei Tiere, in deren Leben wir in der vergangenen Woche mit einbezogen wurden und deren Leben wir versuchen, positiv zu verändern.

Doch viele andere - allein im Dezember und Januar waren es 126 (!) Tiere - brauchten Hilfe. So viele Katzen, deren Katzenschnupfen behandelt werden musste, so viele Zahnsanierungen, damit sie letztendlich nicht unter Qualen verhungern, so viele Wunden, die behandelt wurden und so viele Operationen und Amputationen, um ihr Leben zu retten, was leider manchmal auch nicht mehr gelang und wir ihnen nur noch weitere Qualen ersparen konnten.

Was sollen wir tun, wenn die Tiere gebracht werden? Wir können sie ja nicht wegschicken oder aber ihre Krankheiten nicht einfach "weggucken". Und ihnen einfach nicht helfen geht auch nicht ...

Bitte schaut Euch die nachfolgenden Fotos (dieses Mal bewusst am Ende der Seite) an und entscheidet selbst, ob ihr diese Tiere und ihre Finder hättet wegschicken können. Es sind nur einige wenige der 125 Tiere, denen wir in 2 Monaten helfen konnten.

Dennoch entstehen für jede Behandlung eines erkrankten oder verunfallten Tieres Kosten. Allein die nun eingegangenen Rechnungen für Dezember und Januar sowie der Hund aus Selcuk und die Katze aus Kusadasi betragen 3.825 €.

Bitte helft uns dabei, diese und auch zukünftige Behandlungen durchführen zu können. Ohne Euch geht es nicht!