Auf der Suche nach dem "goldenen Ei"

Bereits vor mehr als einem Jahr hat Angelika's Freundin Jane, die ebenfalls in Kusadasi lebt, einen herunterge-kommenen Pfau aufgenommen.


Unter der guten Pflege von Jane wurde aus dem hässlichen Entlein wieder ein wunderschöner Pfau, doch auch der hat so seine Bedürfnisse ...

Tja, auch "Herr Pfau" hätte gerne eine "Frau Pfau" und da in der Gegend von Kusadasi kein Pfauen-Frauchen zu finden war, hatte Angelika bereits im Oktober 2014 überlegt, ob wir auf unserem Flug zur Kastrationsaktion kein Pfauen-Weibchen mitbringen könnten. Da dies nicht so einfach ist, kam dies natürlich nicht infrage und so lebte Herr Pfau ohne Frau.


Nun mittlerweile ist Herr Pfau ausgewachsen und auch geschlechtsreif geworden. Mangels Frau belästigte er daher die weiter bei Jane lebenden Wachteln, die das natürlich nicht so toll fanden.


Am vergangenen Samstag fuhren Angelika und Jane dann zusammen nach Özdere, um von den dortigen Flugpaten die Sachspenden abzuholen:

Danach sollte es eigentlich direkt weitergehen zum Flughafen, um auch dort die ankommenden Flugpaten samt Sachspenden in Empfang zu nehmen.


Jedoch erfuhren sie in Özdere, dass dort Markt war und weil sie noch etwas Zeit hatten, gingen die Beiden über den Markt, um Kartoffeln zu kaufen.


Der Erste, der ihnen jedoch über den Weg lief, war ein Geflügelhändler, der Küken etc. verkaufen wollte. In Gedanken an den frauenlosen Pfau fragten sie ihn, ob er vielleicht auch eine Pfauendame hätte.


Nein, die hatte er nicht, wohl aber eine Adresse, wo sie es versuchen könnten.


Also fuhren die Beiden erst einmal zum Flughafen, um die Flugpaten in Empfang zu nehmen:

Danach ging es weiter zu der genannten Adresse. Dort angekommen teilte ihnen der Geflügel-Mann mit, dass er zwar Pfauen habe, da aber gerade Paarungszeit sei, würde er sie nicht herausgeben wollen.


Angelika und Jane bettelten ihn regelrecht an und er ließ sich erweichen. Er wolle schauen, was sich arangieren lasse und sie sollten am nächsten Morgen um 8.00 Uhr wieder dort sein.


Naja, was hat man auch schon sonntagmorgens um 8.00 Uhr anderes zu tun, als durch die Gegend zu fahren und zu versuchen, Herrn Pfau eine Dame zukommen zu lassen.


Beim Geflügel-Händler angekommen stand dort auch schon - ordentlich verpackt - eine Box mit einem Pfau darin. Angelika dachte zunächst, die Dame sei aber sehr klein. Aus Mangel an Auswahl nahmen sie die Pfauendame trotzdem mit.


Im Gehege bei Jane angekommen öffneten sie das "Paket" und heraus kam eine Pfauendame, die sich reckte und streckte und - in ausgepackter Form - fast ebenso groß war wie Herr Pfau.


Dieser schaute bei der Auspack-Aktion neugierig zu und als er Frau Pfau in voller Größe sah, schaute er doch verblüfft drein, denn die war ja nun deutlich größer als seine Wachtel-Damen.

Als Herr Pfau sich seine neue Dame näher anschauen will, dreht die sich kommentarlos um und verschwindet in der Hütte. Da hat er erst einmal ordentlich dumm aus der Wäsche geschaut. Dennoch gab er nicht auf und schlug in seiner vollen Pracht ein Rad nach dem anderen:

Nun, Frau Pfau ließ sich dann auch irgendwann dazu herab, Herrn Pfau näher zu betrachten; eben eine typisch türkische Hochzeit; ein wenig zwanghaft, da er ja nicht wählen konnte, aber immerhin hat er nun eine Frau.


Und alles war gut ... Denkste!!


Jane kann seither nicht mehr schlafen. Wer schon einmal Pfauen schreien gehört hat, weiß um die Lautstärke. Und zu allem Überfluss haben weder Angelika noch Jane bis heute keine neuen Kartoffeln...