Luna

"Jeder Tag, der lebenswert ist, ist ein Gewinn. Doch wenn der Anfang vom Ende kommt, ist es unsere Pflicht, Dich gehen zu lassen"

 

 

Luna

*  01.07.2013

† 19.02.2014


 

Ausgesetzt in diesem Behälter auf Rumäniens Straßen - eine von diesen kleinen Kitten war Luna.

 

Aufgepäppelt von Cristina in Rumänien kam sie im Oktober 2013 zu uns.

Luna war eine so liebevolle kleine Katze, ganz ohne Angst begegnete sie allem und jedem und kam mit allen Katzen und auch Hunden gut aus.

 

Zunächst schien alles normal zu sein, doch dann begann sie damit, Unmengen an Futter in sich hineinzustopfen. Keine andere Katze traute sich in dieser Zeit an den Futternapf, wenn Luna in der Nähe war und wir mussten sie ständig bremsen.

 

Die erste Untersuchung folgte und auch die ersten Röntgenaufnahmen; es wurden Blutproben entnommen. Alles wurde abgecheckt. Zunächst dachten wir, es sei vielleicht die Schilddrüse oder die Bauchspeicheldrüse. So wurde zunächst "normal" Blut abgenommen, also nachdem sie gefressen hatte, dann nochmals in nüchternem Zustand, um einen Vergleich zu erhalten. Einzig die Leukozyten waren stark erhöht, aber es konnte nicht festgestellt werden, wo denn eine Entzündung war.

 

Dann normalierte sich ihr Fressverhalten wieder und wir dachten, nun ginge es bergauf. Doch sie wuchs kaum und blieb immer so dünn, wie es auch ihr Fellchen war.

 

Wenn man ein Tier jeden Tag sieht, bemerkt man nicht immer den Unterschied. Daher wurden viele Fotos gemacht und diese - nebeneinandergelegt - angesehen. Dabei bemerkten wir nach einiger Zeit den Unterschied in ihrem Blick:

Es folgten weitere Untersuchungen und am 19.12.2013 vereinbarten wir mit unserer Tierärztin einen Operationstermin für den 23.12.2013, denn äußerlich konnten wir nichts feststellen, es musste also ein inneres Problem geben.

 

Am 23.12.2013 ging es Luna dann wieder schlechter, so dass der Termin abgesagt wurde. Wir hatten den Eindruck, dass sie die Narkose nicht überleben würde.

 

Es folgten in Abständen weitere Untersuchungen. Bei einer der folgenden Röntgenaufnahmen war eine Niere stark verändert und vergrößert. Doch auch mit nur einer Niere kann eine Katze gut leben.

 

Immer wieder dachten wir an eine Operation, doch immer dann, wenn der Termin näher rückte, ging es Luna wieder schlechter und so wurde er wiederum verworfen, denn wir wollten Luna in einer schlechten Phase nicht der Narkose aussetzen, die sie vermutlich nicht überlebt hätte.

 

Bei der letzten Untersuchung am 18.02.2014 ging es Luna gut, jedoch zeigte das erneute Röntgenbild eigentlich nichts mehr. Organe waren nicht mehr erkennbar und alles sah aus, als wären Unmengen an Wasser in ihr.  FIP konnte es nicht sei, da sie diese Krankheit nicht so lange überlebt hätte. Da waren wir uns sicher.

 

Da es Luna soweit gut ging, vereinbarten wir erneut einen Operationstermin für den 19.02.2014.

 

 

Mittwoch, der 19.02.2014

Wir warteten nervös auf den Anruf unserer Tierärztin, die uns informieren wollte, wenn Sie in Luna hineingeschaut hatte.

 

Der Anruf erfolgte heute morgen um 9.30 Uhr mit den Inhalt, dass Luna einen inoperablen Tumor hatte. Der Tumor war fest verwachsen mit Enddarm und Gebärmutter sowie der Bauchdecke und unsere Tierärztin teilte uns mit, dass er so großflächig verwachsen sei, dass sie ihn nicht entfernen könne, ohne lebenswichtige Organe zu verletzen. Selbst wenn es gelingen würde, könnte sie die Wunde aufgrund der Größe des Tumors und seines flüssigen, trüben Inhaltes mit größter Wahrscheinlichkeit nicht keimfrei bekommen und Luna würde sehr starke Schmerzen erleiden, wenn sie überhaupt noch einmal aus der Narkose erwachen würde.

 

Wir diskutierten lange, war wir tun könnten und stellten uns auch die Frage, ob wir zu lange gewartet hätten mit der Operation.

 

Die Tierärztin war der Meinung, dass Luna in den letzten Tagen Schmerzen gehabt haben musste, was sie sich aber nicht anmerken ließ.

 

Um ihr weiteres und um vieles schmerzhafteres Leiden zu ersparen, ließen wir sie daher schweren Herzens nicht mehr aus der Narkose erwachen. Wir ließen sie ohne Schmerzen und in Würde gehen.

 

Wir machten uns unendlich viele Vorwürfe, ob wir nicht doch zu lange mit der Operation gewartet haben.

 

Eine Stunde später erhielten wir erneut einen Anruf der Tierärztin. Sie hatte Luna obduziert und teilte uns mit, dass wir richtig gehandelt hätten und uns keine Vorwürfe machen sollten.

 

Die Obduktion ergab, dass Luna einen, allem Anschein nach, bösartigen Nierentumor hatte. Der Vermutung unserer Tierärztin nach muss Luna irgendwelche bösen Viren gehabt haben, die von der Niere gefilter wurden. Daraus resultierend habe der Tumor sich in der Niere eingenistet und dann auch weitere Organe befallen.

 

Ihrer Diagnose nach hätte eine frühere Operation nur einen früheren Tod bedeutet. Die weitere Lebenserwartung aufgrund des Verfalls auch der zweiten Niere schätzte sie auf  5 bis 10 Tage.

 

 

Wir vermissen Luna so sehr. Sie war eine so liebe und ganz besonders liebevolle Katze, die so viel zu geben hatte.

 

Ich  werde niemals vergessen, wenn ihr - für ihr Alter viel zu kleiner - Kopf unter meinem Arm durchtauchte und sie mich anschaute. Oder aber sie einfach auf meinen Schoß spang, sich einrollte und einschlief.

 

Abends kam sie in mein Bett, kroch unter die Decke, legte sich dabei auf den Rücken, den Kopf auf meinem Arm und schlief fest sein. Auch morgens lagen wir noch in der gleichen Stellung, wie wir abends eingeschlafen waren.

 

Oder aber - wenn ich vornüber gebeugt auf der Couch saß - spang sie hinter mich, stellte sich an meinem Rücken auf, legte mir die Pfötchen auf die Schulter und rieb ihr kleines Gesicht an meinem.

 

Oder wenn sie ihre "dollen 5 Minuten" bekam, durch das Haus flitzte, jedem, der ihr in den Weg kam, eins auf den Hintern haute und schnell weg rannte.

 

Der Schmerz ist für mich fast unerträglich, das Wissen, sie nicht mehr wiederzusehen.

 

Wir haben alles für Luna getan, aber leider hat es nicht gereicht.

 

"Jeder Tag, der lebenswert ist, ist ein Gewinn, doch wenn der Anfang vom Ende kommt, bevor die Schmerzen Qualen bereiten, dann ist es der Tag, an dem wir sie gehen lassen müssen." Das sagt unsere Tierärztin immer und auch wir sehen dies ebenso.

 

Heute war dieser Tag für die kleine Luna und nach der Obduktion und deren Ergebnis sind wir froh, dass sie noch einige schöne Monate bei uns hatte, sich in Sicherheit fühlen und über alles geliebt wurde - auch wenn wir unendlich traurig sind und Luna vermissen. Eine Kerze brennt für sie, damit sie den Weg ins Regenbogenland findet.

 

Das Einzige, was uns bleibt, sind einige Bilder von Luna aus besseren Zeiten:

 

Leb wohl kleiner Schatz und grüße all die, die schon vorgegangen sind. Wir kommen nach, irgendwann...