Als Angelika mit dem Motorrad auf dem Weg zu einer Arbeitskollegin war, sah sie, wie zwei Männer etwas von der Straße aufhoben und vorsichtig zum Straßenrand trugen. Beide sahen sehr verzweifelt aus. Ich fuhr zu Ihnen und sah, dass dort ein kleiner Welpe mit zuckendem Körper lag. Er war von einem Auto angefahren worden und hatte ganz offensichtlich schwerste Kopfverletzungen. Seine Vorderbeine waren bereits stark ausgestreckt - ein Zeichen für einen Hirntod. Die Hinterläufe zuckten aufgrund der Nervenreaktionen und sein kleines Herz schlug noch. Gemeinsam trugen sie den kleinen Kerl in den Schatten und begleiteten ihn auf seinem Weg über die Regenbogenbrücke.

Das ist der Alltag in der Türkei: Rasende Autos auf den Straßen und Straßentiere, die oftmals ihr Leben lassen, wenn sie auf ein Auto treffen. Es ist sehr schlimm und belastend, aber wenigstens starb der kleine Welpe nicht allein.

Nach diesem Erlebnis war der Tag für Angelika gelaufen. Sie und wir haben zwar leider schon vieles erlebt, aber solch ein Erlebnis zieht einem immer regelrecht die Schuhe aus!

An einem anderen Tag war Angelika auf der Arbeit. Sie saß im Büro und sah, wie die drei Hunde Bonita, Sakir und Browni plötzlich wie verrückt hinter irgendetwas hinterher laufen. Kurz drauf "klatscht" etwas gegen Angelika's Bürofenster. Sie lässt alles stehen und liegen und flitzt nach draußen, wo bereits die Kolleginnen nach ihr rufen und findet eine wunderschöne Taube mit "Puscheln" an den Füßchen und über dem Schnabel.

Sie sagt den Kollegen, dass sie die Hunde beschäftigen sollen und lotst die Taube vorsichtig ins Büro. Sie ist ermüdet und etwas benommen, scheint aber zahm zu sein, denn sie hat keine Angst. Langsam kann Angelika sie aufheben und in einen Karton setzen. Sie gibt ihr etwas Wasser, was die Taube dankbar annimmt.

Toll, da sitzt Angelika nun mit einer Taube. Mit nach Hause nehmen kann sie sie nicht, weil sie dort "vom Regen in die Traufe" kommt, denn dort springen ja auch etliche Katzen herum, die sich über einen "Taubensnack" sicherlich freuen würden. Dann fällt ihr ein ehemaliger Arbeitskollege ein, der Tauben zuüchtet und so ruft sie ihn an. Er ist auch sofort bereit, der Schönheit ein Heim zu geben. Er hat ja einige Tauben und so ist sie auch in guter Gesellschaft.

Ein wenig später teilt Sertan mit, dass die Taube sehr schön ist und er sich über die "neue Dame" in seinem Taubenschlag freut. Angelika ist erleichtert und kann endlich nach Hause fahren. Mittlerweile ist es schon nach 20.00 Uhr und auch dort warten ja die Tiere auf sie.

Wir werden aber weiter berichten, wenn wir Neuigkeiten von der schönen Helena erfahren.